Die drei Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung standen im Jahr 2021 trotz anhaltender Covid-Krise im Dauereinsatz. Insgesamt absolvierten die rot-weiß-roten Flugrettungs-Profis in Fresach, am Nassfeld und in Reutte 2.147 Einsätze. So viele wie noch nie zuvor in der 20-jährigen Geschichte des gemeinnützigen Unternehmens.
Die gemeinnützige ARA Flugrettung ist mit ihren mittlerweile drei Notarzthubschraubern im Jahr 2021 zu insgesamt 2.147 Einsätzen abgehoben. Das bedeutet gegenüber dem Jahr davor ein Plus von 126 Einsätzen. „Ein Rekordwert. Nie waren unsere Helikopter in der zwanzigjährigen Unternehmensgeschichte öfter in der Luft, um Menschenleben zu retten“, erklärt ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.
Jank blickt auf bewegte zwölf Monate zurück: „Covid, 20-Jahr-Jubiläum, Aufnahme des Nachtwindenbetriebs, Eröffnung der Station am Nassfeld – 2021 war geprägt von vielen Herausforderungen, die wir aber alle gut gemeistert haben.“
Den Einsatzrekord für das Jahr 2021 sieht man bei der ARA Flugrettung zwiegespalten. „Einerseits sind die vorliegenden Zahlen ein Beweis dafür, dass unser Leistungsspektrum von den Leitstellen mehr und mehr geschätzt wird, andererseits verbirgt sich hinter jedem Einsatz ein menschliches Schicksal. Kritisch sehen wir allerdings, dass die Schere zwischen jenen Einsätzen, zu denen wir alarmiert werden, und denen, die wir schlussendlich auch vollständig vergütet bekommen, immer weiter auseinander geht“, erzählt der stellvertretende ARA-Geschäftsführer Andreas Grießer. Die Gründe für diese problematische Entwicklung sind vielschichtig: Zunehmend winden sich Kostenträger aus ihrer Verantwortung oder sind nicht bereit, unsere zusätzlichen Leistungen entsprechend abzugelten. Auch ist festzustellen, dass bei medizinisch harmlosen Vorfällen immer öfter der nicht zur Verfügung stehende, bodengebundene Notarzt ersetzt werden muss. „Wir springen gerne als Notarztzubringer ein, aber wenn die Erkrankung oder die Verletzung, zu der wir gerufen werden, nicht eine gewisse Schwere aufweist, erhalten wir dafür auch keine Abgeltung“, erklärt Grießer.
Besonders stolz ist man bei der ARA Flugrettung darauf, dass im Jahr 2021 zwei echte Meilensteine gesetzt werden konnten: Mit der saisonalen Station am Kärntner Nassfeld konnte im Dezember ein dritter Standort in Betrieb genommen werden und mit der Aufnahme der Nachtwinden-Aktivitäten in Reutte im Herbst hat man in der Flugrettung neue Maßstäbe gesetzt. „Wir sind das einzige Flugrettungs-Unternehmen in Deutschland und Österreich, das von der Behörde die Erlaubnis erhalten hat, Windenbergungen auch bei Dunkelheit durchzuführen. Seit dem Bestehen dieser Möglichkeit gab es in Reutte bereits zehn Windeneinsätze bei Nacht“, berichtet ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.
Für die gemeinnützige ARA Flugrettung arbeiten aktuell 94 Personen: 13 Piloten, 13 Windenoperatoren (HEMS-TC), 19 Flugretter, 39 Notärzte und sieben Verwaltungskräfte. In Fresach und Reutte wird mit einer Viermann-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt) geflogen, die bei Bedarf sogar noch um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen…) ergänzt werden kann. Am Nassfeld steht eine Drei-Personen-Crew im Einsatz.
Die ARA Flugrettung wurde 2001 gegründet. Im Sommer 2022 feiert die Station im Tiroler Reutte ihr 20-jähriges Bestandsjubiläum. Das Unternehmen, das mit dem Kärntner Roten Kreuz kooperiert, gehört zur DRF Luftrettungs-Gruppe und betreibt in Österreich mit Fresach (Kärnten), Nassfeld (Kärnten) und Reutte (Tirol) nun drei Stationen.
Fresach (RK-1)
- Einsätze insgesamt: 1.125 (2020: 983)
- Primäreinsätze: 959 (2020: 848)
- Sekundäreinsätze: 88 (2020: 80)
- Fehleinsätze: 78 (2020: 55)
- Windeneinsätze: 69 (2020: 55)
- Nachteinsätze: 161 (2020: 101)
Reutte (RK-2)
- Einsätze insgesamt: 1.000 (2020: 1.038)
- Primäreinsätze: 804 (2020: 896)
- Sekundäreinsätze: 145 (2020: 93)
- Fehleinsätze: 51 (2020: 49)
- Windeneinsätze: 167 (2020: 178)
- Nachteinsätze: 127 (2020: 134)
Nassfeld (ARA-3)
seit 18. Dezember 2021 in Betrieb
- Einsätze insgesamt: 22
- Primäreinsätze: 21
- Sekundäreinsätze: 0
- Fehleinsätze: 1